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Steckbrief Chinchilla


Bitte beachten Sie

Die Tiersteckbriefe sollen Ihnen nur die wichtigsten Basisinformationen zur Verfügung stellen. Eine eingehende Beschäftigung (Lesen von weiterführender Literatur, Diskussionsforen im Internet) bei Kauf und Haltung ist notwendig.

Steckbrief Chinchilla

Lebenserwartung

ca. 20 Jahre

Geschlechtsreife
6 Monate
Dauer des Sexualzyklus
28 – 30 Tage
Trächtigkeitsdauer
108 - 114 Tage
Anzahl der Nachkommen
1 - 4
Normale Körpertemperatur
37,5°C – 39,5°C
Herzfrequenz
200 – 240/ min
Atemfrequenz in der Ruhe
80 – 120/ min

Fütterung Chinchilla

Chinchillas sind reine Pflanzenfresser mit und reagieren hoch empfindlich auf falsche Nahrungszusammensetzung oder abrupte Futterumstellungen
Sie sollten zwei mal täglich pünktlich gefüttert werden, die Hauptmahlzeit wird in den frühen Abendstunden angeboten.
Wichtigstes Grundnahrungsmittel ist Heu, bei dem auf eine sehr gute Qualität (staubfrei, trocken, duftig, keinesfalls muffig) geachtet werden muss.
Als Ergänzung werden ca. 10-15 Gramm (1-2 Essl.) eines pelletierten Chinchilla Fertigfutters angeboten. Vorsicht: keine rasche Umstellung von einer Marke zur nächsten.
In größeren Abständen (keinesfalls regelmäßig – eher alle paar Tage) können ein kleines Stück Apfel, ungeschwefelte Rosinen, getrocknete Kräuter (Brennnesseln, Disteln) oder auch mal ein halbes frisches Löwenzahn- oder ein Spitzwegerichblatt verfüttert werden
Nüsse, Sonnenblumenkerne, Fertigfuttermischungen anderer Nager (Kaninchen, Meerschweinchen) sollten wegen des hohen Fett- und Energiegehaltes grundsätzlich vermieden werden.
Dem Nagebedürfnis der Tiere trägt man am besten mit frischen Zweigen von Weiden, Haselnusssträuchern und nicht gespritzten Obstbäumen Rechnung. Aber auch Ytong-Steine können als Nageersatz benutzt werden.
Chinchillas trinken nur sehr wenig, dennoch sollte Trinkwasser in einer Nippeltränke angeboten werden. Das Wasser wird tgl. frisch angeboten, die Flaschen sollten regelmäßig ausgewaschen werden.
Ein Kalknagestein darf nicht fehlen
Zur Verbesserung der Fellqualität kann man 2 x wöchentlich 1/ 2 Teelöffel Hefeflocken anbieten.

Besonderheiten Chinchilla

Chinchillas stammen aus den westlichen Teilen Südamerikas (Chile, Peru) und leben in den Höhenlagen der Anden und Kordilleren. Sie stammen somit aus sehr Futter kargen und regenarmen Regionen
Wildlebende Chinchillas sind vom Aussterben bedroht, einige Arten sind bereits ausgerottet.
Sie fressen einen Teil ihres Kotes (so genannter Blinddarmkot – weich, länglich, heller, teils schleimig und stärker riechend) direkt vom After weg. Dieser Kot wird zur Deckung des Vitamin- und Eiweißbedarfes benötigt und enthält wichtige Darmbakterien zur Gesunderhaltung der Darmflora.
Die Zähne wachsen beim Chinchilla ständig nach und werden beim Kauen und Nagen der Nahrung fortlaufend abgenutzt.
Sie benötigen ein nährstoffarmes, sehr rohfaserreiches Futterangebot. Sie bevorzugen Süßes und lehnen Saures oder Bitteres eher ab. Futter wird durch einen Probebiss auf seine Schmackhaftigkeit hin geprüft.
Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv, haben somit ein relativ schlechtes räumliches Sehvermögen, dafür einen gut ausgeprägten Geruchs- und Tastsinn.
Das extrem seidige weiche Fell besteht aus Grannen- und Wollbüschelhaaren. Bei den Wollbüschelhaaren können bis zu 60 Haare aus einer Haarwurzel sprießen Die Tiere können bei Stress, Gefahr oder bei Anfassen am Rücken größere Mengen des Haarkleides spontan abwerfen, deshalb sollten sie am langen kräftigen Schwanz fixiert werden.
Männchen besitzen einen Penisknochen und einen unvollständigen Hodenabstieg, da ein echter Hodensack nicht ausgebildet ist. Bei Angstzuständen können sie ein unangenehm riechendes Analbeutelsekret absondern.
Weibchen haben vollständig getrennte Gebärmutterhörner und einen doppelten Muttermund. Sie können bei vermeintlicher Gefahr den Verursacher gezielt mit Urin bespritzen.
Chinchillas haben in Gruppenhaltung eine Rangordnung, die sich durch gegenseitiges Bespringen der Tiere (unabhängig vom Geschlecht) zeigt.

Vorsorge Chinchilla

Impfungen werden bei Chinchillas nicht durchgeführt. Neu erworbene Tiere sollten auf Ernährungszustand, Fellqualität und Zahnfarbe (gelb ist normal!) untersucht werden.
Eine tägliche Kontrolle der Futteraufnahme und des Kotabsatzes (Menge, Form, etwaiger vorhandener Geruch, Beschaffenheit) ist sehr wichtig: jegliche Veränderungen im Fressverhalten oder im Kotabsatz sind ernst zu nehmende erste Anzeichen einer Verdauungsstörung und bedürfen einer raschen Behandlung!

Haltung Chinchilla

Käfig mit einer Grundfläche von mindestens 120 x 60 cm und einer Höhe von 1m
besser geeignet sind größere und höhere Volieren, in denen die Tiere klettern können, Sitzbretter sollten in verschiedenen Ebenen angebracht werden und über Kletteräste zu erreichen sein. Eine dreidimensionale Einrichtung ist wichtig, da die Tiere auch gerne übers Eck springen. Korkröhren werden gerne akzeptiert.
Schlafhäuschen aus massivem Holz sollten in erhöhter Position angebracht sein
Chinchillas benötigen tägliche Staubbäder mit speziellem Chinchilla-Badesubstrat, um ihr Fell reinigen zu können. Grundsubstand für das Sandbad ist das Tonmineral „Attapulgus“ (besser geeignet als Quarzsand), dem noch etwas „Blue Cloud“ – ein Zementmaterial – beigemischt werden kann. Die Sandbadewanne sollte mit einem Deckel versehen sein und einmal täglich zur Verfügung stehen. Bitte nicht bei Hautverletzungen oder in den ersten Tagen nach der Geburt oder direkt nach Operationen anbieten.
Sie sind sehr empfindlich gegenüber zu hoher Feuchtigkeit oder Nässe, da sie keine speziellen Talgdrüsen zum Einfetten ihres Haarkleides besitzen
als Einstreu eignen sich Kleintierspäne am besten
Chinchillas sollten mindestens immer paarweise gehalten werden! Zwei Weibchen oder ein kastriertes Männchen und ein Weibchen eignen sich gut. Zwei Männchen vertragen sich in der Regel nicht. Die Tiere sollten bereits jung zusammengesetzt werden, da Chinchillas in der Wahl ihrer Partner sehr wählerisch sein können – besonders die älteren Tiere.

Notfallnummer

In dringenden Notfällen versuchen wir für Sie erreichbar zu sein:
Notfallhandy: 0171-7302553
Bitte rufen Sie vorher in unserer Praxis an, ob Sie dort nicht jemanden erreichen können!

Kontakt

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis
Dr.med.vet. Reinhard Schramm
Dr.med.vet. Wolfgang Eisele
Kastanienweg 19
D-91058 Erlangen
Tel.: 09131-65041/65042
Fax: 09131-63616
Sprechzeiten:
MO, DI, MI und FR: 10-18 Uhr
DO 10-13 Uhr,
SA Notsprechstunde
10.30 bis 12.00 Uhr
Im Notfall und außerhalb der Sprechzeiten:
Bitte unter der Praxisnummer 09131-65041 anrufen und die Ansage abhören.
Sollten Sie uns nicht erreichen, wenden Sie sich bitte an die Tierklinik am Hafen, Nürnberg